Arten- und blütenreiches Dauergrünland ist im Landkreis Donau-Ries sowie deutschlandweit in starkem Rückgang. Gleichzeitig wird der Schutz von artenreiche Flachland-Mähwiesen (LRT 6510) durch die FFH-Richtlinie vorgeschrieben und viele  Flächen sind als Biotop nach § 30 des Bundesnaturschutzgesetzes geschützt. Diese Problematik führte inzwischen sogar dazu, dass die EU 2021 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet hat, aufgrund unzureichender Maßnahmen zum Erhalt dieser Lebensräume.

Artenreiches Grünland stellt einen wichtigen Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten dar. Wie zahlreiche Studien belegen ist insbesondere die Zahl der Insekten in unserer heutigen Kulturlandschaft massiv gesunken. Nicht zuletzt durch das Volksbegehren zum Natur- und Insektenschutz in Bayern sind die Entwicklungen in unserer heimischen Insektenfauna in aller Munde. Um den drastischen Insektenschwund zu stoppen hat das Umweltministerium zusammen mit den bayerischen Landschaftspflegeverbänden daher eine landesweite Initiative „natürlich Bayern“ gestartet. Ziel dieser Initiative ist es, insektenfreundliche Maßnahmen auf öffentlichen Flächen umzusetzen. Dazu gehört beispielsweise die Wiederherstellung von artenreichem Grünland und die Entwicklung von arten-/blütenreichen Uferrändern, die als natürliche Nahrungsquelle und Lebensraum für viele heimische Insektenarten dienen.

Bei der Wiederherstellung von artenreichem Grünland sowie der Schaffung weiterer artenreicher Lebensräume soll besonders auf die Verwendung von autochthonem Saatgut bzw. Mähgut gesetzt werden. Die Samen von heimischen Pflanzenarten sind an die Gegebenheiten vor Ort optimal angepasst, wodurch die Lebensräume vieler gefährdeter und bedrohter Arten nachhaltig optimiert werden können.

Um autochthones Saat- bzw. Mahdgut von artenreichen Flächen zu gewinnen, müssen aber zunächst geeignete artenreiche Spenderflächen zur Verfügung stehen. Daher soll im Landkreis Donau-Ries im Rahmen dieses Projektes ein zentrales Spenderflächenkataster aufgebaut werden und potentielle Spenderflächen identifiziert und dokumentiert werden. Ziel des Projektes ist es, eine zentrale Datenbank als Grundlage für weitere zukünftige Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und des Biotopverbundes im Landkreis Donau-Ries zu erstellen.