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Bachmuschelprojekt

Das Projekt

Die Bachmuschel (Unio crassus) ist ein typischer Bewohner sauberer, naturnaher Bäche und Flüsse. Durch Eutrophierung, Schadstoffeintrag und Verbauung sind ihre Bestände bereits seit Jahrzehnten jedoch stark rückläufig. Die Art ist daher bayernweit inzwischen vom Aussterben bedroht und unterliegt einem besonderen Schutz nach der FFH-Richtlinie (Anhang II).

In einigen Bereichen im Landkreis Donau-Ries konnten noch Nachweise der selten Bachmuschel gelingen. Doch diese Bestände sind nicht gesichert, weshalb es dringend der Umsetzung von Schutzmaßnahmen bedarf.

Aus diesem Grund wurde vom Landschaftspflegeverband Donau-Ries 2018 ein einjähriges Biodiversitätsprojekt zum Schutz der Bachmuschel am Goldbach bei Nördlingen initiiert, welches von der Regierung von Schwaben gefördert wurde. Im Rahmen dieses Projektes wurde die Gewässersituation und die Bestandsentwicklung der Bachmuschel erfasst. Basierend darauf sollen anschließend Renaturierungsmaßnahmen eingeleitet und umgesetzt werden, um die Entwicklung dieses Bachmuschelgewässers dauerhaft zu sichern

Die Bachmuschel

Steckbrief:

Größe: 6- 8 cm im Durchschnitt

Alter: ca. 15 – 30 Jahre

Kennzeichen: Schlosszahn an Schaleninnenseite

Schutzstatus: Vom Aussterben bedroht, FFH Anhang II

Lebensraum:

Fließgewässer mit mäßiger bis starker Strömung und sauerstoffreichem, sauberem Wasser. Wichtig ist eine kiesig bis sandiger Gewässergrund mit höchstens geringem Schlammablagerung. Sie ernährt sich vorwiegend von Planktion und kleinen organischen Bestandteilen, die sie aus dem Wasser filtert.

Lebenszyklus:

Die Bachmuschel durchläuft einen komplexen Lebenszyklus, der eng an bestimmte Wirtsfische gebunden ist.  Mit vier bis fünf Jahren werden Bachmuscheln geschlechtsreif. Die Männchen geben Spermien ins Wasser ab, welche von den Weibchen über das Atemwasser aufgenommen werden. Die Muschellarven, sog. Glochidien, werden ins Freiwasser abgegeben, wo sie sich an die Kiemen von Wirtsfischen anheften (u.a. Döbel, Stichling und Mühlkoppe). Dort leben sie 2-4 Jahre als Parasit und wandeln sich zur Jungmuschel. Die Wirtsfische werden hierdurch i.d.R. nicht geschädigt. Die Jungmuscheln vergraben sich anschließend im Gewässersubstrat und erscheinen erst nach einigen Jahren an der Oberfläche.

 

Infos

Ergebnisse:

Das Projekt wurde 2019 abgeschlossen.

Im Rahmen der punktuellen Kartierung wurden 1.330 lebende Individuen im Goldbach gefunden. Basierend darauf kann die Gesamtpopulation auf 19.500 Tiere geschätz werden.

Als Maßnahme wurden Erlenpflanzungen in Uferbereichen vorgenommen, die einer übermäßigen Erwärmung des Gewässers entgegenwirken und die Uferstruktur bereichern.

Eine Gewässerrenaturierung wurde durch Aktivitäten des Bibers obsolet.

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